Anfang August rollten die Bagger auf eine weitere Insekteninsel der Schrobach-Stiftung nahe Testorf im Kreis Ostholstein. Das Ziel der Baumaßnahme ist es, eine mehrere Hektar große Niedermoorsenke wiederzuvernässen, indem ein naturnaher Wasserhaushalt wiederhergestellt wird. Dafür wird ein Mönch zur Wasserstandregulierung eingebaut und es werden alte Entwässerungsrohre und Schächte entfernt. Durch diese Maßnahmen kann das anfallende Oberflächenwasser nicht länger rasch abgeleitet werden und staut sich stattdessen im Moorkörper an. Dies hält den Boden des Moores feucht und stoppt die weitere Zersetzung des Torfes, welche durch die Entwässerung verursacht wurde. Die Vernässungsmaßnahme trägt somit zum Klimaschutz bei und unterstützt den Wasserrückhalt in der Landschaft. Es entsteht ein Lebensraum für an feuchte Bedingungen angepasste Tier- und Pflanzenarten. So profitiert beispielsweise die Sumpfschrecke (Stethophyma grossum L.) von dieser Wiedervernässung, da sie an feuchte Lebensräume gebunden ist. Insbesondere die Eier der Sumpfschrecke weisen eine sehr geringe Trockenresistenz auf. Unter trockenen Bedingungen trocknen die Eier rasch aus und sterben infolgedessen ab. Daher sind feuchte Bedingungen für ihr Überleben unverzichtbar.
Nach Beendigung der Baumaßnahmen wird die Projektfläche zur Biotoppflege extensiv mit Robustrindern beweidet.